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In den 1990-er Jahren wurden im Kommunalen Bereich erstmals Produktpläne entwickelt. In diesen wurden die Leistungen der Kommune beschrieben und aus Kundensicht zu „Produkten“ zusammengefasst. Damit wurden erstmalig die Leistungen nicht entlang der internen Aufbauorganisation beschrieben, sondern diejenigen Leistungen zusammengefasst, die aus externer Sicht zusammen gehören und damit Produktcharakter haben.

  Die damals erstellten Pläne z.B. der KGSt oder des Innenministeriums Baden-Württemberg waren Empfehlungen, die jedoch keinerlei Verbindlichkeit besaßen.   Mit der Diskussion über die Ablösung der Kameralistik und der damit zusammenhängenden Frage des Kostenträgers bekam das Thema eine andere Brisanz. Die Innenminister des Bundes und der Länder haben in diesem Zuge einen einheitlichen Produktrahmenplan herausgegeben, der das Thema verbindlich regelt. Damit kommt nun spätestens mit dem Ablauf der eingeräumten Übergangsfristen für die Ablösung der Kameralistik keine Kommune in Deutschland mehr an der Produktorientierung vorbei.   Diese Erkenntnis hat dazu geführt, dass die Stadt Esslingen am Neckar ihr organisatorisches Informationssystem stringent am Produktplan ausrichtet.   Auf der Basis des „Kommunalen Produktplans Baden-Württemberg“ wurden die Produkte der Stadt und der Eigenbetriebe gebildet. Der Produktplan wird in ARIS geführt und kann jederzeit aktuell per Report ausgewertet werden. Hierbei sind den Produkten alle Leistungen zugeordnet, die in den Stellenbeschreibungen definiert sind. Der Produktplan ermöglicht so eine detaillierte Sicht auf die Leistungen und damit verbunden personellen Ressourcen, die bei der Produkterstellung verbraucht werden.   Auf der nächsten Detaillierungsebene sind den Produkten die Geschäftsprozesse zugeordnet, die zur Produkterstellung durchlaufen werden. Die Soll-Prozesse sind dabei auf der Ebene der Funktionen definiert und geben darüber Auskunft, welche Schritte in welcher Reihenfolge von wem ausgeführt werden müssen und welche Anwendungssysteme die einzelnen Funktionen unterstützen.  

Für die Aufstellung des produktorientierten Haushaltsplans werden neben dem Zahlenteil weitere Informationen zu Produktgruppen, Produkten und Zielen benötigt. Diese Teile des Haushaltsplans werden künftig per Report direkt aus ARIS erzeugt und bilden zusammen mit den aus SAP erzeugten Daten den „Produktorientierten Haushaltsplan der Stadt Esslingen am Neckar“.

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