Hallo zusammen,
wir diskutieren gerade die Frage, ob es Sinn macht, zwischen Systemfunktionen und Rollen Kanten zuzulassen. Generell sicherlich nicht, aber sobald die Systemfunktion eine automatische Benachrichtigung beinhaltet, besteht bei den Modellierern oft der Bedarf, den Adressaten durch eine Rolle zu definieren. In diesem Fall muss die Kante "informieren" erlaubt sein.
Wie geht Ihr damit um?
VG
Yamina
Hallo Yamina,
in EPKs machen wir es genau so:
Wir unterscheiden manuelle von automatisierten Tätigkeiten durch die Beziehungen der Satelliten zur Funktion, ob ein Org.objekt (Stelle, Personentyp=Rolle) eine Fkt. ausführt oder allein ein Anwendungssystemtyp die Funktion unterstützt.
Wenn beides an die Fkt. gebunden ist, bedeutet es Benutzerinteraktion mit dem System.
Eine Diskussion zum Thema findest Du auch hier
Beste Grüsse, Martin
Hallo Martin,
vielen Dank erstmal für Deinen Hinweis. Wir unterscheiden manuelle Tätigkeiten von automatisierten durch den Funktionstyp:
"Normale" Funktionen bei manuellen Tätigkeiten, auch wenn diese mit Hilfe eines Systems ausgeführt werden (in dem Fall sind auch beide Objekte mit der Funktion verbunden)- Systemfunktionen, wenn das System etwas allein ausführt.
Das ist eigentlich auch immer eindeutig, bis auf das Thema "informieren", da sehr oft in Prozessen das System eine Mail, Meldung oder Information generiert und anschließend versendet. Damit man im Prozess den Adressaten dieser Info erkennen kann, werden gerne Rollen verwendet, obwohl die Rollen ja nicht direkt mit dem System interagieren (können).
Gibt es hierfür auch einen Tip?
Viele Grüße
Yamina
Die Rolle agiert ja nicht mit System, sondern mit der Funktion.
Modelliert ihr Anwendungssystemtyp - unterstützt - Funktion? Dann charakterisierte die Kombi aus "Anw. unterstützt Funktion" und "Rolle wird informiert über" immer noch eindeutig eine Systemfunktion, wäre auch auswertbar.
Ich dachte bisher nur an so etwas:
aber wenn Du noch mehr Beziehungen abbilden möchtest, gibt es noch Personentyp (= Rolle) - verwendet - Cluster (= die Nachricht).
Den ungerichteten Beziehungstyp "verwendet" haben wir im Attribut Kantenrolle mit den Bezeichnungen "sendet" oder "empfängt" versehen.
IT-nahe Business Analysts modellieren das auch noch gerne in EPK, aber ist aufwändig und die EPK wird immer breiter. Dieser Informationsgehaltgeht schon in Richtung Datenfluß/Schnittstellen. Dazu sollte man ausführlich lieber das Zugriffsdiagramm verwenden.
Wir verwenden keine Systemfunktionen, sondern Fähigkeiten, um die Anforderungen an das System unabhängig vom tatsächlich verwendeten System zu beschreiben.
Die Fähigkeit unterstützt dann (anstelle des Systems) die Funktion oder die Systemfunktion.
Das zweite Beispiel ist interessant, aber wir halten es da lieber etwas simpel und auf die Prozesskette konzentriert.
Was meinst Du mit "auswertbar"?
VG
Yamina
Anw.systemtyp statt Fähigkeit hat bei uns historische Gründe, Fähigkeit ist relativ neu in ARIS. Der Zweck ist aber der selbe.
Mit auswertbar meine ich, Beziehungen (Rolle - Funktion, Fähigkeit - Funktion) sind besser auszuwerten als "nur" Symboltypen (Systemfkt. ggü. Funktion) zu unterscheiden. z.B. können die Beziehungen aller Rollen durch mitgelieferte Reports in einer RACI-Matrix oder Stellenbeschreibung ausgegeben werden, auch wenn man sich eigene Modellkonventionen bzgl automatisierter Funktionen definiert hat. Egal ob ich zusätzlich "Rolle wird informiert über" an die Fkt hänge, solange "Anw. unterstützt Funktion" und nicht "Rolle führt aus" dran hängt, findet der Report eindeutig eine automatisierte (System-)Funktion.